KHK-Diagnostik

Als Myokardszintigrafie (Herzszintigrafie) bezeichnet man ein nuklearmedizinisches Verfahren zur Darstellung der Durchblutung im Herzmuskel (Myokard). Es gibt Aufschluss über verschiedene Herzkrankheiten wie der Koronaren Herzkrankheit (KHK) und kann entscheidend für die Therapieplanung sein. Erfahren Sie hier alles Wichtige über die Myokardszintigrafie!

Was ist eine Myokardszintigrafie?

Mit der Myokardszintigrafie kann man die Durchblutung des Herzmuskels bildlich darstellen. Über eine Vene wird dem nüchternen Patienten ein radioaktiv markierter Stoff (Radiopharmakon) verabreicht. Für die radioaktive Markierung wird meist Techneticum-99m (99mTc) verwendet. Das Radiopharmakon verteilt sich entsprechend der Durchblutung (Perfusion) im Herzgewebe und wird von den Herzmuskelzellen aufgenommen. Seine abgegebene Strahlung wird gemessen und als Bild dargestellt.

Die Myokardszintigrafie kann in Ruhe oder unter Belastung durchgeführt werden. Im zweiten Fall sitzt der Patient während der Untersuchung zum Beispiel auf einem Fahrradergometer.

Ist eine Belastung nicht möglich, so kann durch Medikamente eine vorsichtige Belastung des Herzens simuliert werden. Zum Einsatz kommen meist gefäßerweiternde Mittel (Vasodilatatoren wie Adenosin). Dürfen solche aus medizinischen Gründen nicht gegeben werden (etwa bei Asthma oder niedrigem Blutdruck), wird alternativ das Katecholamin Dobutamin verwendet. Die Gabe des Mittel erfolgt als Infusion.

Weniger Strahlung bei schlechter Durchblutung

Bei einem normal durchbluteten Herzmuskel, verteilt sich das Radiopharmakon gleichmäßig im Gewebe. Bestehen dagegen im Rahmen einer koronaren Herzkrankheit (KHK) lokale Engstellen in verschiedenen Herzkranzgefäßen, wird deren nachgeschalteter Gewebebezirk weniger durchblutet – so gelangt weniger Radiopharmakon dorthin. Diese minderdurchbluteten Areale lassen sich daher mittels der Myokardszintigrafie darstellen.

Tritt die verminderte Anreicherung nur unter Belastung, nicht aber unter Ruhe auf, liegt eine reversible Perfusionsstörung vor. Ist sie dagegen auch unter Ruhe nachweisebar, ist die Perfusionsstörung nicht-reversibel. Das betroffene Herzgewebe ist irreversibel zerstört („vernarbt“).

Die eigentlichen Engstellen (Stenosen) in den Herzkranzgefäßen lassen sich mit der Myokardszintigrafie allerdings nicht lokalisieren. Dafür muss man eine Koronarangiografie im Rahmen einer Herzkatheteruntersuchung durchführen.

Wann führt man eine Myokardszintigrafie durch?

Die Myokardszintigrafie führt man vor allem bei Verdacht auf eine Koronare Herzkrankheit (KHK) durch oder bei bekannter KHK zur Abklärung ihres Ausmaßes. Häufig nutzt man die Untersuchung auch, um zu entscheiden, ob ein verengtes Herzkranzgefäß mit Medikamenten oder einem operativen Eingriff (Bypass-OP, Stent) behandelt werden sollte. Eine Operation hat zum Beispiel Aussichten auf Erfolg, wenn ein Herzareal nur reversibel geschädigt ist: Der Eingriff kann dann möglicherweise dessen Durchblutung wieder verbessern.

Auch nach einem Herzinfarkt kann der Arzt mit der Myokardszintigrafie die Durchblutung und damit den Zustand des Herzmuskels (also seine Vitalität) beurteilen.

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